MdB Uli Grötsch zu Besuch beim Ortsverein

Veröffentlicht am 15.04.2015 in Ortsverein

MdB Uli Grötsch mit den Markräten

Waldthurn. (fla) Erneut folgte MdB Uli Grötsch einer  Einladung der SPD-Fraktion und nahm sich Zeit für einen Besuch in Waldthurn.

Zu Beginn des Treffens informierte Marktrat Stefan Grünauer Grötsch über die aktuelle Situation des Ortes und brachte Sorgen und Nöte zu Gehör. Natürlich stand hier die Dorferneuerung im Vordergrund. Einiges wurde bereits durchgeführt, vieles ist bereits geplant – manches aber auch zum Scheitern verurteilt, da es an diversen Finanzierungsmöglichkeiten fehle, so Grünauer. Er zählte verschiedene „heiße“ Themen auf, unter anderem den geplanten Rathausabbruch, Sanierung des Lobkowitzschlosses,  Ausweisung von Baugebieten. Natürlich habe man auch Fehler gemacht; den Denkmalschutz habe man anfangs „völlig vergessen“. „Für uns wäre eine Kombination von Fördermitteln aus dem Städtebau und vom Denkmalschutz die ideale Finanzierungsidee“, führte Grünauer aus – die Realität zeigt aber, dass „ein Miteinander der Behörden“ schwierig umzusetzen ist. Uli Grötsch erwähnte, dass für den Städtebau extra 3,5 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung stehen würden. Dritter Bürgermeister Hans-Peter Reil warf ein, dass in den vergangenen 12 Jahren viel in der Gemeinde passiert ist. „Aber – die Gemeinde hat zu viel Geld. Wir haben immer wieder Gelder eingespart und werden jetzt dafür bestraft“, so Reil. Denn jetzt werden auch die Fördermittel geringer ausfallen. Mögliche Investoren hielten sich daher bedeckt. „Der Betreiber des Gesundheitszentrums, Stefan Hammerl,  kann bezüglich des Denkmalschutzes ein Lied singen“, klinkte sich Martin Troidl in das Gespräch ein.

Stefan Grünauer hatte Uli Grötsch bereits im Vorfeld über die geplante „Dorfwerkstatt“ und die angedachte Zusammenarbeit von Reha-Zentrum und Gesundheitszentrum informiert.  „Jetzt stellt sich die Frage nach möglichen Fördertöpfen“, wandte sich Grünauer an Grötsch. „Was können wir machen, um Fördermittel für dieses Modellprojekt optimal auszuschöpfen?“ 

Ein anderes Thema war die Ausweisung von Baugrundstücken. Hier erläuterte Reil, dass Waldthurn ein Problem mit vielen Grundstücken innerorts hat, die aber die Gemeinde nicht erwerben kann. Junge Waldthurner Familien bauen auch lieber neu, bevor sie ein altes Haus herrichten oder das Elternhaus „übernehmen“.  Grötsch stellte hier fest, dass Waldthurn „doch äußerst attraktiv wäre“: die Lage ist optimal, auch die Topografie passe. „Außerdem sind eure Grundstücke doch relativ günstig“, so Grötsch. Das nütze alles nicht, wenn „von oben“ die Belebung der Ortskerne gefordert wird, so die SPDler.

Ein weiterer Grund, warum Grötsch eingeladen wurde, betraf den SPD-Ortsverein und wie es weitergehen soll. „Wir sind ein relativ kleiner Verein“, führte Hans-Peter Reil aus, „aber wir (=Reil, Grünauer, Troidl) sind im Moment beruflich stark eingebunden, wir können nicht immer und überall teilnehmen!“  Es ist außerdem schwer, junge Leute zu bewegen in die Partei einzutreten: „ Uns fehlt der Nachwuchs!“  Auch Grünauer findet es schwierig, den Spagat zwischen Kommunalpolitik-Familie-Beruf-Hobby zu schaffen, vor allem wenn viel Arbeit auf nur wenige Schultern verteilt wird. Man werde sehen, was die diesjährigen Neuwahlen bringen werden.  Das nächste Ziel sei, Frauen mehr einzubinden und Mitglieder zu werben, so Reil.

Der Gesprächsrunde schloss sich ein Besuch im Rathaus bei Bürgermeister Josef Beimler an. Dieser erklärte seinem Gast, dass man sich bewusst für die Dorferneuerung und nicht für die Städtebausanierung entschieden habe. „ Meiner Meinung nach ist dies die bessere Lösung für unsere ländliche Gemeinde“, so Beimler.  Ihn ärgere aber auch der Landesentwicklungsplan: „Wir können nicht auf Bauwillige innerorts warten!“  Seine Bitte an die „hohe Politik“ lautet: „Wir brauchen beides – eine Entwicklung inner- und ausserorts!“ Eine Konzentration Innerorts geht nur bedingt, vor allem wenn man die Auflagen des Denkmalschutzes vor Augen hat. Problematisch sei, dass die Finanzkraft der Gemeinde um 10 Prozent gestiegen ist – „Sofort werden die Fördermittel um 8 – 10 Prozent gekürzt“, informierte Beimler. „Gibt es eine Möglichkeit mit deinen Kollegen über Waldthurn zu sprechen? “, wollte Beimler von Grötsch wissen. Dieser sicherte zu, sich einzusetzen und Hilfestellung bei Problemen zu geben: „ Wenn etwas ist, meldet euch einfach bei mir! Dann schau`n wir, was wir machen können!“

Eine Führung durch das Gesundheits- und Pflegezentrum sowie die Besichtigung des „neuen“ Rathauses rundeten den Besuch von MdB Uli Grötsch ab.

 
 

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