SPD-Abgeordnete ehren 16 Parlamentarier, die gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt haben

Veröffentlicht am 10.05.2007 in Landespolitik

Fraktionsvorsitzender Franz Maget

Fraktionschef Maget: Können stolz darauf sein, dieser Partei anzugehören.

Die Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion ehrten heute vor ihrer Fraktionssitzung im Bayerischen Landtag die 16 Abgeordneten, die 1933 als einzige gegen das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten gestimmt haben und dafür erhebliche Nachteile bis hin zur Haft im Konzentrationslager hinnehmen mussten. "Die SPD war die einzige Partei, die gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hat. Wir können stolz darauf sein, dass wir ihr angehören", sagte SPD-Fraktionschef Franz Maget. Eine Gedenktafel für verfolgte Parlamentarier war gestern eingeweiht worden.

SPD-Fraktionschef Franz Maget verlas die Namen der aufrechten Parlamentarier in alphabetischer Reihenfolge: Lina Ammon, Erhard Auer, Alfons Bayerer, Franz Bögler, Georg Dewald, Konrad Eberhard, Fritz Endres, Hans Gentner, Karl Giermann, Wilhelm Hoegner, Clemens Högg, Josef Laumer, Adolf Ludwig, Albert Roßhaupter, Hans Seidel und Strobl Josef. Der Abgeordnete Michael Poeschke konnte nicht mit abstimmen. Er war im KZ Dachau so schwer misshandelt worden, dass er ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Albert Roßhaupter, der spätere Staatsminister für Arbeit und soziale Fürsorge im Kabinett Ehard, sagte in seiner historischen Rede gegen das Ermächtigungsgesetz am 29. April 1933: "Eine Partei mit dieser Vergangenheit kann man mit Zwangsgewalt vorübergehend unterdrücken, man darf aber von ihren überzeugten Anhängern nicht erwarten, dass sie feige ihre Fahne verraten." Und: "… wir halten deshalb ein Ermächtigungsgesetz für überflüssig und können ihm auch aus unserer grundsätzlichen Einstellung heraus nicht zustimmen."

 
 

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